Machen wir uns nichts vor: Wenn Mediation tatsächlich etwas bewirken und verändern will, wie kann sie dann nicht schaden? An der Schwelle zur Professionalisierung sollte sich internationale Friedensmediation mit ihren inhärenten destruktiven Wirkmächten vertraut machen. Ausgehend von dem Artikel »Kann Mediation schaden?« beleuchten die Autoren einige grundlegende Prämissen des Schadensdiskurses in der Friedensmediation. Wie kann z. B. eine so subjektive und dehnbare Größe wie Schaden definiert und gemessen und als Folge mediativen Einwirkens isoliert werden? Der Artikel schließt mit dem Vorschlag, den Diskurs radikal umzudenken: Erstens, Schaden wird stets ein Begleiter von Mediation sein; zweitens, Schaden zu ignorieren mag manchen nützen aber vielen schaden; drittens, Schaden ist weder schlecht an sich, noch muss er als solcher vermieden werden. Stattdessen sollten Mediatoren mit der Schadensdimension pro-aktiv und unverkrampft umgehen – und sie in ihre Methoden und Ethiken sowie ihre Theorien des Wandels integrieren.
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