Das Berufsfeld Altenpflege ist häufig durch unattraktive Rahmenbedingungen und mangelnde Anerkennung gekennzeichnet. Obwohl eine tarifpolitische Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften und Arbeitergeberverbänden zur Aufwertung der Branche beitragen könnte, lassen solche Lösungen in der Altenpflege auf sich warten. Vor diesem Hintergrund untersucht der Aufsatz, wie sich die Arbeitsbeziehungen in der Altenpflege gegenwärtig darstellen und warum sich daraus bisher keine belastbare Tarifautonomie ergibt. Dabei wird die These vertreten, dass der jetzige Zustand auf einer mangelnden Selbstorganisation der beiden Arbeitsmarktparteien beruht. Während sich die Gewerkschaften als ressourcenschwach und daher organisationsunfähig erweisen, agieren die Arbeitgeber mitunter als Abwehrverbände, die grundsätzlich organisationsfähig, dafür aber gestaltungsunwillig sind. Das Ergebnis ist eine defekte Interessenvermittlung, die sich nur schwer durch politische Interventionen kompensieren lässt.
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