In liberalen Handelstheorien wird davon ausgegangen, dass der Aufbau exportorientierter Industrien im globalen Süden die Voraussetzungen für technologische Spill-Over-Effekte, Produktivitätssteigerungen und gesellschaftliche Wohlfahrtsgewinne schaffen kann. Basierend auf vergleichenden Fallstudien in vier Branchen (Bekleidung, Automobil, Elektronik und IT-Dienstleistungen) und sechs Schwellen- und Entwicklungsländern (Bangladesch, Brasilien, China, Indien, Südafrika, Vietnam) zeigt sich allerdings, dass eine erfolgreiche wirtschaftliche Integration in globale Wertschöpfungsketten nicht zwangsläufig mit besseren Arbeitsbedingungen sowie positiven Beschäftigungs- und Wohlfahrtseffekten einhergeht. Zudem wird deutlich, dass der länderspezifische Kontext innerhalb eines Industriezweigs hierbei eine größere Rolle spielt als oftmals angenommen. Entscheidende Einflussfaktoren sind insbesondere die nationalen Systeme industrieller Beziehungen und gewerkschaftliche Machtressourcen. Zugleich lässt sich feststellen, dass es ohne kohärente industriepolitische Strategien nicht gelingt, die Entwicklungschancen einer vertieften Integration in die globale Ökonomie zu realisieren.
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