Im Zuge der Eurokrise entstand seit 2010 ein neues System der europäischen Economic Governance, das die Grundlage für eine politisch gesteuerte Koordinierung der nationalen Lohn- und Tarifpolitik schuf. Deren Ziel besteht in der Durchsetzung einer wettbewerbsorientierten Tarifpolitik mit einer moderaten Lohnentwicklung. Vor diesem Hintergrund beschloss der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) im Oktober 2013 als Gegenmodell die Umsetzung eines neuen autonomen und nachfrageseitig-orientierten Ansatzes der tarifpolitischen Koordinierung. Dieser Beitrag behandelt die Entwicklung dieses neuen Ansatzes unter den veränderten politisch-ökonomischen sowie organisationsinternen Rahmenbedingungen.
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