Die Forschung zu den Auswirkungen einer alternden Erwerbsbevölkerung auf die betriebliche Beschäftigungs- und Arbeitspolitik weist auf eine beträchtliche Lücke zwischen Debattenstand und der Wirklichkeit praktischen betrieblichen Handelns hin. Der Beitrag versucht, diese Lücke genauer zu vermessen, indem er die betrieblichen Problemlagen sowie die Handlungsorientierungen und Perspektiven betrieblicher und überbetrieblicher Akteure in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie, der Chemie- und Pharmaindustrie und des Einzelhandels aufzeigt. Darüber hinaus werden Ursachen für jene Lücke sowie Perspektiven tarifvertraglicher Regulierung zu ihrer Schließung diskutiert. Die Ergebnisse belegen ein bleibendes Spannungsverhältnis zwischen einer notwendigen Langfristorientierung betrieblicher alternsgerechter Arbeits- und Beschäftigungspolitik und ökonomischer Kurzfristorientierung, das einem Umsteuern in der Arbeits- und Personalpolitik der Unternehmen nach wie vor entgegensteht. Erfolgversprechende Tarifpolitik hat den nicht leichten Spagat zu bewältigen, einerseits weiterhin Frühausstiegsoptionen bereitzuhalten, andererseits eine grundlegende Neuausrichtung betrieblicher Arbeits- und Beschäftigungspolitiken in Richtung einer Erwerbslebensorientierung zu flankieren.
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