Der Beitrag stellt die Frage nach der Re-Kommodifizierung des deutschen Beschäftigungssystems. Er greift dabei auf die segmentationstheoretische Unterscheidung von internen und externen sowie von primären und sekundären Teilarbeitsmärkten zurück. Als Ergebnis der empirischen Analysen zeigt sich, dass der deutsche Arbeitsmarkt in den letzten zwei Jahrzehnten einen Externalisierungs- und Sekundarisierungsschub durchlaufen hat. Interne Arbeitsmärkte und das Normalarbeitsverhältnis haben ihre praktische und diskursive Vorherrschaft verloren, und es hat sich eine spannungsgeladene und instabile Koexistenz von internen und externen, primären und sekundären Arbeitsmärkten entwickelt, wobei Ostdeutschland eine Vorreiterposition übernommen hat. Ab 2006 zeichnet sich dann in beiden Landesteilen anhand statistischer Indikatoren eine Ausbremsung des Externalisierungs- und Sekundarisierungsschubs ab, die auch während und nach der Krise von 2008/09 Bestand hat. Für die Zukunft erwarten wir u. a. aufgrund der demografischen Entwicklung eine Verbesserung der Arbeitsmarktchancen für einschlägig qualifizierte Arbeit, woraus sich Chancen für abhängig Beschäftigte und Gewerkschaften ergeben können.
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