Traditionell kam dem Staat in Großbritannien eine zurückhaltende Rolle im Feld der Demokratiebildung zu. Erst mit »New Labour« und der Einführung des Faches »Citizenship« an englischen Secondary Schools 2002 erfolgte die Kehrtwende: Die zeitliche Überschneidung der Implementation und ersten Reformen des neuen Faches mit Maßnahmen der staatlichen Terrorismusabwehr und des präventiven Demokratieschutzes prägt sich dabei tief in schulische und außerschulische Maßnahmen der Demokratiebildung ein. Der Beitrag prüft, wie die staatlichen und nicht-staatlichen Elemente der schulischen und außerschulischen Demokratiebildung ineinandergreifen und inwiefern sich das Verhältnis von Staat und Gesellschaft durch die Verquickung der Politikfelder »Bildung« und »innere Sicherheit« in den letzten zwei Dekaden verschoben hat, wobei außercurriculare Maßnahmen zur Stärkung der Demokratie und des sozialen Zusammenhalts in den Vordergrund rücken. David Camerons Vision der »Big Society« als umfassender Ansatz der Erneuerung des demokratischen Geistes im Vereinigten Königreich und dem Flaggschiff des »National Citizen Service« kommen besondere Bedeutung zu.
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