Obwohl der Populismus seit einiger Zeit zu den meist diskutierten politischen Phänomen zählt, sind seine kommunikativen Aspekte und sein Verhältnis zu den Medien nur relativ schlecht untersucht. Angesichts des Aufstiegs populistischer Akteure in vielen Ländern Europas sowie des rapiden Medienwandels werden in diesem Beitrag die einschlägige Literatur aufgearbeitet und Forschungsdefizite zum Verhältnis von Populismus, Kommunikation und Medien identifiziert. Nach einer Skizze des zugrundeliegenden Verständnisses von Populismus werden dessen kommunikative Aspekte aus zwei Perspektiven beleuchtet: Zunächst wird die Bedeutung von etablierten Nachrichtenmedien und neuen Online-Medien im Kontext des Populismus diskutiert, um dann die Auswirkungen populistischer Kommunikation bei den Bürgern zu betrachten. Trotz zunehmender Forschungsaktivitäten in den letzten Jahren zeigt sich, dass es erheblichen Bedarf vor allem an komparativer Forschung gibt, die Parteien, Politiker, Medien und andere Kommunikationskanäle über Ländergrenzen hinweg miteinander vergleicht. Allerdings weisen die vorliegenden Arbeiten darauf hin, dass sich manche der gängigen und einfachen Annahmen über das Verhältnis von Medien und Populismus wesentlich differenzierter darstellen und das Spektrum der Effekte populistischer Botschaften weit über mögliche Einflüsse auf das Wahlverhalten hinausgeht.
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