Das Kabinenlicht geht an. Die Fluggäste der Boing 737 springen auf und hieven ihre Habseligkeiten aus den Gepäckfächern über ihre Köpfe: Männer in Anzügen, Frauen in M’boubous, dem traditionellen Gewand Malis, und Teenager mit tiefsitzenden, verwaschenen Jeans und knallfarbenen Turnschuhen. Wer einen repräsentativen Querschnitt durch die malische Bevölkerung sucht, wird auf dem täglichen Flug der Royal Air Maroc von Casablanca nach Bamako fündig – an Bord sind aber auch vereinzelte Franzosen, Amerikaner, Chinesen und Deutsche, deren Aufenthalt meist zweck- und zeitgebunden ist. Die einen geben an ihren Militäruniformen zu erkennen, dass sie für die Stabilisierung des Landes im Einsatz sein wollen; die anderen verfolgen das Geschäft mit Gold und Uran, Malis wichtigsten Rohstoffen. Als Projektleiterin der Medienentwicklung ist mein Anliegen die staatliche Rundfunk- und Fernsehanstalt ORTM (Office de Radiodiffusion-Télévision du Mali). Genauer gesagt, widme ich mich den Journalist_innen und Redakteur_innen des Senders.
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