Was für die Verhältnisbestimmung von Religion und Medien gilt, trifft auch für Pfarrer und Journalisten zu: Beide Berufe besitzen gemeinsame Funktionen, zu denen insbesondere die Lebenshilfe gehört, vermittelt durch Medien oder das seelsorgerliche Handeln des Pfarrers. Ausgehend von dieser funktionalen Gemeinsamkeit fragt der Beitrag nach Impulsen des Journalismus für die pastorale Seelsorge. Er unterscheidet zwischen einer direkten Lebenshilfe für einzelne Gesprächspartner und einer indirekteren Lebenshilfe, wie sie einer Schar von Mediennutzern oder Predigthörern zuteil wird. Eine indirekte Lebenshilfe im journalistischen Stil ereignet sich in der Predigt zum Beispiel dort, wo anhand eines Porträts von einem konkreten Lebensentwurf in der Perspektive des biblischen Textes erzählt wird. Dient die vermittelte Lebenshilfe vorrangig der individuellen wie gesellschaftlichen Stabilisierung, trägt sie im journalistischen wie pastoralen Kontext indes einen affirmativen Beigeschmack. Anhand dreier Textbeispiele aus dem säkularen und dem kirchlichen Journalismus wird exemplarisch gezeigt, welche Merkmale die Beratungsethik trägt, welche Wertvorstellungen leitend sind und inwiefern auch in der journalistischen Lebenshilfe teilweise eine religiös-biblische Argumentation besteht. Der Bezug auf den Journalismus führt den Autor schließlich zur Frage nach dem Proprium pastoraler Lebenshilfe im Kontext der Seelsorge.
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