Gute Theorie erfordert genaue Unterscheidungen und Bezeichnungen. Wissenschaftliche Unterscheidungen sind Unterscheidungen zweiter Ordnung, weil sie reflektiert und begründet vorgenommen werden müssen. Sie knüpfen zwar meistens an Alltagsunterscheidungen an, doch haben sie deren kulturelle Genese zu klären und ihre logische Stringenz zu prüfen, um zu erkennen, welche konventionellen Prämissen sie implizieren und welche "blinden Flecken" damit verbunden sind, die ihre theoretische Brauchbarkeit beeinträchtigen. Selbstverständlich kranken auch wissenschaftliche Unterscheidungen an Konventionen der Science Community und Blindstellen mangelhafter Beobachtung, doch auf der Ebene des reflexiven Diskurses können sie laufend geprüft und revidiert werden. Der folgende typologische Entwurf stellt sich ausdrücklich die sem Diskurs, soll also als vorläufig und lernfähig gelten - in der Hoffnung, seine Brauchbarkeit für Forschung und Lehre optimieren zu können. Zu den ungeschriebenen Regeln eines solchen Diskurses gehört freilich auch die Berechtigung, die gleiche Erwartung an andere Teilnehmer stellen zu dürfen. (...)
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