Zusammenfassung
Im Winter und Frühjahr 1907/08 schrieb Rilke auf Capri gut dreißig Gedichte. Obwohl es nie zu einer eigenständigen Publikation gekommen ist, hat Rilke ihnen bereits zu Lebzeiten eine besondere Bedeutung für sein Werk eingeräumt. In der Form eines Tagebuchs, das mehr als hundert Jahre später an der Capri gegenüberliegenden Küste des süditalienischen Cilento spielt, setzt sich Jan Röhnert sowohl mit den biographischen als auch mit den poetologischen und mythologischen Dimensionen dieser Gedichte auseinander. Er zeigt dabei, wie die formale, rhetorische und phänomenologische Gestalt von Rilkes Annäherungen an den Mythos Capri wiederum Literatur hervorbringen kann.