Zusammenfassung
Sally Weintrobe sieht die Klimakrise vor dem Hintergrund eines grundlegenden Konflikts zwischen einer achtsam-fürsorglichen und einer achtlos-zerstörerischen Weltsicht als Folge eines gestörten Gleichgewichts dieser Kräfte. Dabei richtet sie ihr Augenmerk besonders auf Einflüsse des neoliberalen Exzeptionalismus, der dem latent immer vorhandenen Anspruch, ideal zu sein und Wünsche jeder Art bevorzugt erfüllt zu bekommen, Vorschub leistet. Im Zusammenhang damit steht eine Haltung gegenüber der Natur, die Abhängigkeit leugnet und von grenzenloser Belastbarkeit und Verfügbarkeit derselben ausgeht. Eine Hinwendung zu größerer achtsamer Sorge setzt daher voraus, Abstand zu nehmen von der Ansicht, eine »Ausnahme« zu sein. Durch die Verknüpfung von Beobachtungen und Erfahrungen auf individueller, kultureller, ökonomischer und politischer Ebene ermöglicht Weintrobe die Weitung des Blicks auf die Klimakrise. Bei aller Entschiedenheit in ihren Aussagen bewahrt sie einen reflexiven Ton und hilft, schwierige Wahrheiten auszuhalten und zu containen.
Schlagworte
Exzeptionalismus Klimaangst Neoliberalismus Containing achtsame Sorge Verantwortung Solastalgie Achtlosigkeit Kultur der Unachtsamkeit Psychologie- 11–16 Einführung 11–16
- 283–290 Schlussfolgerung 283–290
- 291–292 Danksagungen 291–292
- 293–309 Literatur 293–309