Psychoanalyse und das gesellschaftlich Unbewusste
Eine Entmystifizierung psychoanalytischer Konzepte
Zusammenfassung
Siegfried Zepf und Dietmar Seel sind sich mit Marx und Engels einig, dass das menschliche Wesen im Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse zu suchen ist. Sie plädieren dafür, das gesellschaftlich Unbewusste, das sich nach Marx und Engels auf gesellschaftliche Prozesse bezieht, vom gesellschaftlichen Unbewussten, wie es sich bei Freud, Fromm und anderen finden lässt, zu differenzieren.
Die Autoren kritisieren das Verständnis psychoanalytischer Konzepte als Metaphern, das sie Freuds Verwendung der Metapher gegenüberstellen. Sie reflektieren die Positionen Fromms, Devereux’, Erdheims, Hoppers und Weinsteins, Bourdieus und Blochs hinsichtlich des gesellschaftlich Noch-Nicht-Bewussten und diskutieren schließlich Konsequenzen, die sich aus dem gesellschaftlich Unbewussten, wie es im historischen Materialismus verstanden und von Marx und Engels vertreten wird, für die Psychoanalyse ergeben. In diesem Zusammenhang betonen sie, dass es nur so lange gerechtfertigt ist, psychoanalytische Konzepte als Metaphern zu bezeichnen, wie verborgen bleibt, dass sich in diesen Konzepten die gesellschaftlichen Verhältnisse in mystifizierter Form präsentieren.
Schlagworte
Noch-nicht-Bewusst gesellschaftlich unbewusst Psychoanalyse Erkenntnisbeziehungen Entfremdung Demystifizierung Metapher Erich Fromm Freud Friedrich Engels- 9–18 Vorbemerkung 9–18
- 19–24 I Problemlage 19–24