Seelenwissenschaft von der Antike bis zur Gegenwart
Die dialogische Entwicklung des Psychischen vor dem Hintergrund der Ausgrenzung behinderter Menschen
Zusammenfassung
»Eine fundierte, exzellent ausgeführte und – bezogen auf die Thematik und das Fach – hoch bedeutende Studie, mit der vor allem auch eine philosophie- und psychologiegeschichtliche Grundlagenarbeit vorliegt, wie sie bislang derart umfassend, ausführlich und differenziert nicht vorliegt.«
Prof. Dr. Georg Feuser
In einer Gegenwart, in der ein an materiellen Leistungsmerkmalen ausgerichtetes Verständnis des menschlichen Körpers und Gehirns etabliert ist, erinnert Tatjana Jungblut an eine ganz andere Tradition: den Kulturbegriff der Seele. Sie fordert die Fachleute auf, ihre Kenntnisse über die Rolle des Seelischen bei psychischer Erkrankung und Behinderung zu konkretisieren, und lässt dabei auf ein Ende der Reduktion des Psychischen auf Bewusstseinsvorgänge hoffen. »Intelligenztests« und die Konstruktion von Abweichungen wie Behinderung als defizitär erscheinen so als Missachtung der menschlichen Ganzheit. Diese wird mit einem historisch fundierten Begriff der Seele zu greifen versucht: Stets entlang eines roten Fadens begibt sich die Autorin in Analysen von über 115 DenkerInnen schrittweise von der Antike bis zur Gegenwart. Sie bietet damit differenzierte Grundlagen für Diskussionen über eine moderne Konzeption von Körper, Seele und Geist in Psychotherapie, Coaching, Pädagogik und Bildung.
Schlagworte
Philosophie der Psychologie Klinische Praxis Konfliktlehre Möglichkeitssphäre Dialogismus Mehrschichtigkeit des Seelischen Substanzdualismus Drei-Substanzen-Lehre antike Substanzlehre moderne Psychologie- 21–28 Einleitung 21–28