Gegenübertragung und soziales Trauma
Eine Mikroanalyse des szenischen Erinnerns der Shoah in videografierten Zeitzeugengesprächen
Zusammenfassung
Jasmin Bleimling untersucht im vorliegenden Buch anhand von Videomaterial mit Shoah-Überlebenden, wie das tiefenhermeneutische Verständnis von szenisch bedeutsamen Gegenübertragungsmomenten mit den Ergebnissen objektiver Methodik zusammenhängt und zusammengebracht werden kann. In einem Theorieteil befasst sich die Autorin mit den aktuellen Konzepten von Trauma, Szene und Gegenübertragung. Die in Reaktion auf ein erlebtes Trauma auftretenden Gegenübertragungsgefühle und ihre nonverbalen Manifestationen stehen dabei im Fokus der Betrachtung. Die theoretischen Erkenntnisse über die spezifische Art und Weise der Interaktion in der traumatischen Szene werden anschließend in ein methodisches Vorgehen umgesetzt, mit deren Hilfe fünf Gespräche mit Holocaust-Überlebenden analysiert werden. Die dabei erzielten quantitativen und qualitativen Ergebnisse der Videoanalysen auf Mikro- und Makroebene werden präsentiert und abschließend diskutiert.
Bleimling leistet mit ihrer innovativen Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Vereinbarkeit von Psychoanalyse und empirischer Wissenschaft. Das Buch öffnet so den Raum für neue klinische Überlegungen und wissenschaftliche Forschungsideen zur (non)verbalen Manifestation traumatischer Erlebnisse.
- 21–22 Einleitung 21–22
- 23–90 Theorie 23–90
- 91–120 Methoden 91–120
- 121–180 Ergebnisse 121–180
- 181–206 Diskussion 181–206
- 207–228 Literatur 207–228
- 229–235 Anhang 229–235