Zusammenfassung
»So verdienstvoll und hoffentlich auch so wirkungsvoll der wissenschaftliche Teil des Buches mit seinen Daten, Tabellen und Schaubildern ist, sein Wert beruht auch darauf, dass den Lesern die Sachverhalte, um die es geht, in sehr konkreter und, selten genug, in sehr lesbarer Weise nahegebracht werden.«
Wolfgang Schuller, Die Welt
»Während sich andere Studien bisher auf weniger Teilnehmer gestützt haben, regional begrenzt waren oder sich inhaltlich auf einen Schwerpunkt konzentrierten, versucht Sibylle Plogstedt ein breites Bild zu entwerfen.«
Isabell Fannrich-Lautenschläger, Deutschlandradio
Was ist aus den rund 200.000 politischen Gefangenen der DDR geworden? Sibylle Plogstedt hat 25 von ihnen aufgesucht und festgestellt, dass die Heldinnen und Helden von einst heute in Armut leben. In der DDR mussten sie Berufsverbot, Haft und psychische Folter in massiver Form erdulden. Gegenwärtig scheint sich kaum etwas an ihren schlechten Existenzbedingungen geändert zu haben: Fast die Hälfte von ihnen muss mit weniger als 1.000 Euro im Monat auskommen, Frauen sogar mit noch weniger. Etwa 13 Prozent der ehemaligen politischen Häftlinge beziehen Hartz IV, obendrein sind sie belastet durch psychische Traumata bis hin zu Suizidversuchen. Dies zeigt die Essener Studie an 802 Häftlingen. Das Ergebnis der friedlichen Revolution hatten sich die Vorkämpfer der Deutschen Einheit anders vorgestellt. Nach 1989 fehlten ihnen die Kraft und die Möglichkeit, ihre Vorstellungen und Wünsche umzusetzen. Plogstedts Fazit: Die heutige Armut der Häftlinge ist eine Traumafolge.
- 33–35 Das Volk bockt 33–35
- 329–330 Alter und Geschlecht 329–330
- 331–334 Familienstand 331–334
- 338–347 Aspekte der Haft 338–347
- 381–382 Körperliche Störungen 381–382
- 383–387 Nach der Haft 383–387
- 392–398 Entschädigungen 392–398
- 399–456 Teil VI - Nach der Wende 399–456
- 399–408 Ansichten zur Einheit 399–408
- 409–414 Geschlecht und Wende 409–414
- 421–422 Neue Lösungen 421–422
- 450–456 Literatur 450–456
- 457–481 Anlagen 457–481
- 457–460 Brief an die Häftlinge 457–460
- 468–481 Quantitativer Fragebogen 468–481