Zusammenfassung
Die Geschichte der Wohnungsnot wird lesbar anhand von stereotypen Bildern, die in unterschiedlichen historischen Epochen über Menschen in Not vorherrschten – als »Vagabunden« oder »Taugenichtse«, »Nichtsesshafte« oder »asozial« Stigmatisierte. Die Auseinandersetzung mit diesen Bildern lenkt den Blick auf die historische Kontinuität sozialer Entkoppelung und politischer Ausgrenzung sowie auf die bis heute ungebrochene Wirkungsmacht symbolischer Spaltungen. Saskia Gränitz unternimmt nicht nur eine ideologiekritische Entzauberung dieser Bilder, sondern befragt sie auch als real wirkmächtige Phantasmen hinsichtlich ihrer Funktion, Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse in jeder Epoche aufs Neue durchzusetzen. Dabei erweist sich die 500-jährige Geschichte der Herausbildung und Transformation kapitalistischen Wohnens als ein Drama mit wiederkehrenden Krisen, immer neuen Erscheinungsformen der Not und überwiegend gewaltsamen Versuchen ihrer politischen Regulierung.
Schlagworte
Wohnungslosigkeit Armut Obdachlosigkeit Fürsorge Sozialforschung Ausbeutung Gewalt Ideologie Kapitalismus- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 9–14 Einleitung 9–14
- 215–236 Literatur 215–236
- 237–240 Abbildungen 237–240
- 241–244 Danksagung 241–244